Veranstaltungen

Technologische und gesellschaftliche Zukünfte diskutieren

Beginn: Mittwoch, 04. Oktober, 18.30

Der Sonderforschungsbereich Hybrid Societies unterstützt aktuell mit einem Exponat die Ausstellung ‚Kapital‘ des Leipziger Künstlerduos FAMED, die derzeit im Museum Gunzenhauser zu sehen ist (noch bis 14. Oktober). Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung laden das Museum und der SFB zu einem besonderen Literatur-Event ein.

Theresa Hannig wird aus ihrem aktuellen Roman „Pantopia“ lesen. In dieser Utopie geht es um eine starke künstliche Intelligenz, die mithilfe ihrer beiden Schöpfer:innen eine neue Weltordnung entwirft. In dieser werden die globalen Probleme von Hunger, Krieg und Klimakrise lösbar, die KI wird im Gegensatz zu gängigen Dystopien zur Retterin der Bevölkerung. Mit der Idee des „vollinformierten Kapitalismus“ schlägt „Pantopia“ eine gekonnte Brücke zwischen Science-Fiction und dem zentralen Thema der Ausstellung.

In Aiki Miras Roman „Neongrau“ werden dystopischere Töne angeschlagen. Das Hamburg der Zukunft ist deutlich vom Klimawandel gezeichnet. Die Stadt liegt nunmehr eher im als am Wasser und ist Schauplatz schnell wechselnder schlaglichtartiger Szenen im Gamer-Milieu, die mit erhöhter Geschwindigkeit zwischen virtueller Realität, Tech-Aktivismus und dem Zusammenleben mit Robotern wechseln. Autorx Aiki Mira liest und performt durch den Sound dieser Welt.

Beide Lesungen werden von der Schauspielerin Christina Schmiedel und Kolleginnen durch Elemente aus dem Impro-Theater verbunden, das zugleich Fragen aufrufen und das Publikum zum Nachdenken über Zukunft, Technologie und Gesellschaft anregen möchte. Ein moderiertes Publikumsgespräch wird den Abend abrunden und sicherlich reichlich Stoff bieten für den weiteren Austausch im Anschluss – mit den Autorinnen, Forschenden aus dem Sonderforschungsbereich oder dem Künstlerduo FAMED (Sebastian M. Kretzschmar & Jan Thomaneck), das ebenfalls vor Ort sein wird.

#fantastischeFRAUEN

#fantastischeFRAUEN ist ein von Theresa Hannig initiiertes Projekt, das Frauen in der (deutschen) Science-Fiction Literatur sichtbar machen möchte. Die Idee, in Chemnitz eine Lesung unter diesem Titel zu organisieren, geht auf die Kampagne „Eine Uni, ein Buch – Chemnitz liest Asimov“ zurück, für das sich die TU unter Federführung des SFB Hybrid Societies 2021 erfolgreich beworben hatte. Die Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne wurden vom Stifterverband mit 10.000 EUR gefördert. Eine Autorinnenlesung sollte dem überaus männlichen Blick in Asimovs Erzählungen etwas entgegensetzen. Mit ‚Kapital‘ bietet sich nun die einmalige Gelegenheit, ein solches Event in eine Ausstellung einzubinden. Damit setzt der SFB die 2021 erfolgreich begonnene Kooperation mit dem Museum Gunzenhauser fort.

Preisgekrönte Autor:innen

Mit „Neongrau“ hat Aiki Mira jüngst den Kurd-Laßwitz-Preis 2023 in der Kategorie ‚Bester Roman‘ gewonnen, mit der Kurzgeschichte „Die Grenze der Welt“ den Deutschen Science-Fiction-Preis in der entsprechenden Kategorie.

Theresa Hannig wurde in diesem Jahr im Rahmen der Leipziger Buchmesse für „Pantopia“ mit dem Seraph für das beste Buch ausgezeichnet. Mit Christina Schmiedel arbeitet sie regelmäßig im Rahmen szenischer Lesungen zusammen.