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Lesung und Thought-Controlled Music Performance im Gunzenhauser

Mensch, Maschine und die Gesellschaft der Zukunft

Themenabend über digitale Technologien im Alltag: Sonderforschungsbereich Hybrid Societies bringt am 10. November 2021 ab 18.30 Uhr im Museum Gunzenhauser Science-Fiction-Autorin Theresa Hannig, SynLimb-DJ und Professor Bertolt Meyer und weitere Gäste aus Forschung, Kultur, Gesellschaft und Medien zusammen.

Mensch, Maschine, Miteinander – das ist nicht nur der Titel des aktuellen Podcasts des Sonderforschungsbereichs (SFB) Hybrid Societies der Technischen Universität Chemnitz, sondern steht auch im Fokus der Forschung des SFB. Wo können wir künftig mehr Verantwortung an Roboter abgeben? Wie kann die Koordination mit digitalen Technologien reibungslos gelingen? Was bedeutet es, wenn digitale Technologien zunehmend Teil unseres Körpers werden? Es sind diese und weitere Fragen, die vom SFB bearbeitet werden und die von ganz zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft sind – denn vieles betrifft uns bereits jetzt unmittelbar oder wird uns schon sehr bald betreffen.

Theresa Hannig liest aus „Die Optimierer“

Zu diesen und weiteren Themen veranstaltet der SFB Hybrid Societies am 10. November 2021 ab 18.30 Uhr einen öffentlichen Themenabend im Museum Gunzenhauser in Chemnitz. Zum Rahmenprogramm gehört eine Lesung der preisgekrönten Science-Fiction-Autorin Theresa Hannig aus ihrem Roman „Die Optimierer“. Der Roman beschäftigt sich mit dem Spektrum von Verheißungen, gesellschaftlichen Veränderungen, aber auch den möglichen Überwachungsszenarien, die aus digitalen Technologien resultieren können.

Diskussion

In einer an die Lesung anschließenden kompakten Paneldiskussion sollen spezifische Fragen aufgegriffen und vertieft werden. U.a. die Autorin, Forschende aus dem Sonderforschungsbereich und das Publikum erhalten so die Gelegenheit, über das Verhältnis von Mensch und Technik in unserer Gesellschaft zu diskutieren.

Professor und DJ Bertolt Meyer erzeugt elektronische Beats per bionischer Prothese und Gedankenkraft

Im Anschluss daran hebt Prof. Dr. Bertolt Meyer, Inhaber der Professur Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz, das Erleben digitaler verkörperter Technologien auf ein ganz anderes Level: Mittels SynLimb – eine einzigartige modifizierte Armprothese, die eine direkte Verbindung des Körpers mit Synthesizern und Mischpult ermöglicht – transformiert er den Ausstellungsraum in eine Konzerthalle, in der Tanzbares zwischen Tech House und Melodic entsteht. Auf welchem Niveau die Verschmelzung von Mensch und Maschine möglich ist, wird so auf spektakuläre Weise spür- und hörbar.

Der Themenabend flankiert die Ausstellung „Ubuntu – the other me!“ mit Werken des in Chemnitz geborenen Künstlers Simon Weckert.

Er ist außerdem ein Beitrag zu dem Programm „Eine Uni, ein Buch – Chemnitz liest Asimov“. Der SFB hatte sich erfolgreich um eine Förderung durch den Stifterverband, die Klaus Tschira Stiftung und die DIE ZEIT beworben.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Aus Infektionsschutzgründen stehen jedoch nur 30 Sitzplätze zur Verfügung. Es gilt die 2G-Regel. Interessierte können sich vorab hier oder per Telefon anmelden: 0371/488-7024

Die Beteiligten

Theresa Hannig (*1984) stammt aus München und legte mit Die Optimierer 2017 ihren vielbeachteten Debütroman vor. Sie zählt zu den produktivsten zeitgenössischen Science-Fiction-Autorinnen und liefert mit ihren Romanen nachhaltige Denkanstöße zur ganz persönlichen Auseinandersetzung mit den Fragen der zunehmenden Digitalisierung des Alltags. Hannig studierte Politikwissenschaft, Philosophie und VWL und arbeitete als Softwareentwicklerin, Beraterin für IT-Sicherheit und als Projektmanagerin von Solaranlagen. 2019 ist die mit „Die Unvollkommenen“ die Fortsetzung zu „Die Optimierer“ erschienen.

Simon Weckert (*1989) ist in Chemnitz geboren und lebt in Berlin. In seinen Installationen thematisiert er mögliche Auswirkungen der Digitalisierung. Sein Schwerpunkt ist dabei die Reflexion aktueller gesellschaftlicher Fragen: Was macht Menschlichkeit in unserem heutigen, von Digitalisierung geprägten Leben aus? Wie können wir uns dabei in Abgrenzung zur Maschine positionieren? Wer produziert Wissen, wie beeinflusst dies unser Leben, wer profitiert davon, inwieweit überlassen wir unser Leben der Digitalisierung und KI. Und was bleibt zurück? Wie nachhaltig ist die alltagsdurchdringende Digitalisierung?

Prof. Bertolt Meyer ist Inhaber der Professur Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz und Teilprojektleiter im Sonderforschungsbereich Hybrid Societies, der Herausforderungen der Interaktion zwischen Menschen und verkörperten digitalen Technologien im öffentlichen Raum interdisziplinär beforscht. Nebenberuflich ist Meyer DJ (Dessert Berlin/nonono Leipzig) und produziert elektronische Musik. Dafür hat er seine eigene bionische Prothese so modifiziert, dass er sie direkt an Synthesizer und Mischpult anschließen kann. So entsteht „Thought-controlled Music“.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sind online verfügbar: https://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/event/10-11-2021-5295/